Am 3. April 2021 zog der kleine Bofur im Alter von wenigen Tagen zu uns ins Auenland. Als ich den Film geschnitten habe, ist mir wieder bewusst geworden, wie schon fast zerimoniell die Aufnahme erfolgt ist.
Bei Tieren ist es nicht wie häufig bei Menschen, besonders in der neueren Zeit. Es ist eher so, wie früher auf’m Dorf, man muss sich seinen Platz verdienen/erobern, also nicht kam, sah und siegte, sondern, ignorieren, dann mal kurz checken, nochmal checken, in die Schranken weisen und dann Stückchen für Stückchen Raum geben, am Anfang lag Bofur abseits, dann nach und nach kam er mehr in den Kreis. Mittlerweile liegt er sogar oft ganz zentral in der Mitte.
Es ist, als wäre er neben Legolas zur Führungspersönlichkeit in unserer kleinen Herde geworden. Er ist definitiv der Wachsamste von allen, wenn sich ein Tier, Menschen oder ein Auto dem Hof nähern, dann werde ich durch ihn oft aufmerksam. Es liegt ja auch in der Natur der Sache, Schafe sind Fluchttiere und darauf angewiesen, Gefahren früh zu erkennen und um sie einzuordnen, muss man sie zuerst registrieren, ihre Sinne sind unglaublich geschärft, besonders von unserem kleinen Wilden.
Bilbo hatte am Anfang richtig Panik vor Bofur, es hat unglaublich gedauert, bis er sich nicht mehr vor dem Kleinen erschreckt hat und weggelaufen ist.
Bofur ist ein Mufflon, d.h. er ist ein Wildschaf, dass in Freiheit geboren wurde. Er wurde von seiner Herde getrennt und kam über einen Jäger zu uns, als er wenige Tage alt war. In den ersten vier Monaten seines Lebens, schlief er bei uns im Haus, gemeinsam mit uns auf der Couch. Tagsüber war er immer wieder mit mir gemeinsam draußen bei der Herde.
Es hat eine ganze Weile gedauert, bis sie ihn aufgenommen haben. Er ist nach wie vor ein Freigeist, deshalb entscheidet er selber, wann er bei den anderen sein möchte und wann nicht. Er ist mit allen Tieren auf dem Hof vertraut und Immer überall mit dabei
Ich hätte ihm gewünscht, dass er mit seiner Herde auf wachsen kann, aber gleichzeitig bin ich sehr dankbar, dass er Teil unseres Auenlandes ist. Er hat eine ganz besondere Art der Kontaktaufnahme zu Menschen, er hält ihnen seine Nase entgegen. Ich werde davon mal Aufnahmen machen, das lässt sich schlecht beschreiben. Herzliche Grüße aus dem Auenland 
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